Weinlese
Wir haben am 5. September mit der Weinlese begonnen. Im Gegensatz zu den vergangen Jahren, können wir daher von einem späteren Lesegebinn sprechen. Im Vergleich zu dem Lesebeginn vor zwanzig oder dreißig Jahren, ist das noch immer sehr früh!
In Rust werden wir im Moment von einem goldenen, sonningen Herbst verwöhnt! Die Tagestemperaturen erreichen bis zu 30 Grad Celsius. Die Nächte sind kühl und frisch. Somit liegen ideale Bedingungen für die Reife vor. Die Trauben reifen aufgrund dieser wunderbaren Bedingungen sehr schnell und wir haben alle Hände voll zu tun und ernten im Moment jeden Tag bis zur Mittagszeit. Am Nachmittag wäre das Traubengut schlichtweg bereits zu warm, um geerntet zu werden.
Unsere erfahrenes Leseteam umfasst insgesamt 12 Personen, die jedoch nicht immer alle anwesend sein können. Um ehrlich zu sein, wird es immer schwieriger, alle Qualitäten von Hand zu ernten. Die Löhne der Arbeiter:innen sind in den vergangenen Jahren eklatant angestiegen, ebenso die Holz- Flaschen, Etiketten, Kapsel, Energie- und Lebenserhaltungskosten. Doch die Basisqualitäten unserer Weinkarte preislich entsprechend anzuheben, birgt für uns viel Risiko. Nach der Ernte werden hier noch Überlegungen anstellen, wie wir hier in Zukunft weitermachen werden.
Mit der Traubenqualität sind wir überraschenderweise sehr zufrieden. Nach diesem humiden und kühlen Frühjahr ist das nicht selbstverändlich! Übringes: Der Blütenmuskallter 2022 ist bereits ausverkauft. Den kerngesunden Jahrgang 2023 haben wir bereits geerntet.Dieser kommt im März 2024 auf die Karte. Wir nehmen hierfür bereits Reservierungen entgegen.
Der Blütenmuskateller ist eine PIWI-Sorte, also bringt eine PIlzWIderstandsfähigkeit mit. Diese Trauben, und auch die anderen unserer PIWI-Sorten, haben trotz wenig Pflanzenschutz und extremen Krankheitsdruck wunderbar gesunde Trauben getragen. Wir fühlen uns besonders heuer darin bestärkt, auch in Hinblick auf die bevorstehenden vermehrten Wetterextreme, dass diese Trauben zukunftsfähig für den Weinbau und eine naturgerechte Landwirtschaft sind. Wir hoffen auf viele neue Züchtungen, die mit den Herausforderungen der Zukunft besser zurechtkommen, als traditionelle Sorten.