04 / 2024

    AUS DEM WEINGARTEN ERZÄHLT


    Das Wachstum ist für Mitte Mai bereits drei bis vier Wochen weiter fortgeschritten als wir es aus anderen Jahren gewohnt sind. Gernots Blick heftet daher bei jeder Gelegenheit an den Satellitenbildern aus dem In- und benachbarten Ausland. Insbesondere die Morgentemperaturen bereiten uns Kopfschmerzen, fürchten wir im Moment nichts mehr als den Spätfrost. Der Hagel Mitte April war gut in dicke Regentropfen eingepackt und konnte den Gescheinen glücklicherweise nichts anhaben. Der frühe Austrieb und das rasche Wachstum bedingt auch, dass wir bereits sehr früh mit diversen Laubarbeiten starten müssen. Der Rebschnitt, das Anhängen und das Dispensern gegen den Traubenwickler sind bereits abgeschlossen. Mit dem Traktor fassen wir jetzt die Beikrautregulierung unter den Weinstöcken und eine minimale Bodenbearbeitung in der Gasse ins Auge. Alle Weingärten, also circa 7,5ha, werden nun auch von Hand gejätet. Die Triebe der Junganlagen werden, allen voran der PIWI Cabernet Blanc, auf ein bis drei Triebe reduziert. Die älteren Stöcke werden von Doppeltrieben befreit – der Kopf soll locker bleiben und somit die Laubwand in einigen Wochen und Monaten auch! Doch auch die Stämme müssen „geputzt“, also von Trieben befreit werden. Krankheitsprophylaxe und Ertragsreduktion und somit Qualitätssteigerung bei der Weinernte geben sich bei diesen Arbeitsschritten die Hand.