06 / 2023

    Ein paar Gedanken im vor dem Sommer


    Die Niederschläge der vergangenen Wochen waren mehr als ausreichned, um unsere Weingärten bis zur Ernte zu versorgen. In Kombination mit den warmen Temperaturen kommt es nun zu einem explosionsartiges Wachstum und Entwicklung. Der Arbeitseinsatz von Gernot und unserem Team in den Weingärten erreicht extreme Spitzen: Gernots Arbeitstag beginnt um 4:00 Uhr und schließt mit nächtlicher Büroarbeit ab. Einstricken - die jungen Triebe werden in den Drahtrahmen eingefädelt, Ausblättern - überzählige Triebe und Blättern werden zugunsten einer gut durchlüfteten Laubwand entfernt, die Unterstockpflege und das Abgipfeln sowie der regelmäßige Pflanzenschutz, das Walzen und Mulchen der Begrünung mithilfe des Traktors, das alles sind die Arbeitsschritte, die im Moment durchgeführt werden müssen. Die Blüte hat in der Zeit der Niederschläge stattgefunden und war glücklicherweise dennoch zufriedenstellend. Wir erwarten dadurch einen durchschnittlichen, aber qualitativ hochwertigen Ertrag. Um die Qualität der Beeren nun bis zur Reife abzusichern, gilt es jetzt dem immensen Krankheitsdruck durch das feucht-warme Klima entgegenzuwirken. Die Begrünung ist heuer übringes schön gekeimt und üppig gewachsen! Die Lebewesen in und am Boden, Insekten, Vögel, Säugetiere, Reptilien, erfreuen sich an dieser Vielfalt, die Nahrung und Lebensraum spendet! Heuer haben wir einige Nistkästen in den Weingärten ausgebracht. Diese wurden auch gut angenommen. Wir dürfen uns über befiederten Nachwuchs freuen! Welche Vögel eingezogen sind wissen wir nicht genau, sicher bestimmen konnten wir nur eine Meisen-Familie. Wie bisher werden wir auch weiterhin Nisthilfen ausbringen und paralell dazu an artenreichen Hecken und dem Pflanzen von Bäumen arbeiten, um ausreichend natürlichen Lebensraum zu schaffen. Der See, unser geliebter Neusiedlersee, war in den vergangenen Wochen und Monaten sehr präsent in der österreichischen Medienlandschaft. Die Situation rund um die Austrocknung bewegt und verängstigt die Gemüter unserer Gäste, aber auch der Bevölkerung hier und um den See. Die Niederschläge der vergangnen Wochen haben die Situation einwenig entspannt. Nichtsdestotrotz wäre von unserer Sicht aus sehr wichtig mit Informationskampangen an die ortsansässige Bevölkerung heranzutreten, klare Konzepte für den öffentlichen Verkehr rund um den See vorzulegen, sollte ein Fährverkehr tatsächlich einmal nicht mehr möglich sein und vor allen Dingen den Naturschutz in allen Überlegungen vorrangig miteinzubeziehen. Der See ist bekanntlich immer wieder ausgetrocknet. Das Austrocknen hat ihn vor der Verlandung bewahrt, weil der Wind den Schlamm ausgetragen hat. Die Eingriffe der Menschen und die Klimakrise lassen uns jedoch rätseln ob dieser natürliche Prozess wirklich wieder so vonstatten gehen könnte!?